jahnna Gedankenbaum, Tusche

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die Formen der Gedanken

Halte einmal inne, frage dich innerlich: «In welchem Land bin ich gerade?» und richte all dein Wahrnehmen nach innen. In welcher Form kommt die Antwort?

Die übliche Form der Gedanken ist die ‹tonlose Stimme›. Sie hat weder Klang noch Geschlecht. Sie ist die Form der Worte, die ich, seit ich denken kann, in mir höre.

Halte einmal inne, frage dich innerlich: «Welchem Menschen bin ich zuletzt begegnet?» und richte erneut all dein Wahrnehmen nach innen. In welcher Form kommt die Antwort?

Ein Gedanke kommt in Form der tonlosen Stimme, und nennt nun den Namen des Menschen, oder erscheint als Bild auf der inneren Leinwand und zeigt ihn oder sie vor dir, so wie du es gesehen hast. Gedanken haben die Form von Worten, Sätzen oder Bildern. Und es gibt noch mehr Formen:

Stelle dir vor, du stehst auf dem Bahnsteig, mit einem Blumenstrauß in der Hand. Das Gleis ist noch leer, viele warten mit dir auf die Ankommenden. Stelle dir vor, wie du zur großen Uhr an der Decke über den Gleisen blickst, mit deinem Blick auf dem langsam kriechenden Sekundenzeiger verweilend. Nun hebst du den Blumenstrauß und betrachtest die Blütenblätter. Denn das Papier hast du schon entfernt.

Ist dir diese Phantasiereise gelungen? Je mehr es dir Menschen gelingt, desto mehr bist du für einige Momente wie ‹weg› von der Welt, die Eindrücke der fünf Sinne treten für eine Weile zurück, die Eindrücke des Körpers und du erlebst dich wie wahrhaftig auf dem Bahnsteig. Im inneren Film bewegt sich der Zeiger, hebt sich der Blumenstrauß, du siehst die Blütenblätter in Farbe. Im vertieften Denken kannst du sogar die Stiele in deiner Hand tasten. Es braucht einen geschützten Raum um dich herum, um dich so weit in dein Denken zu vertiefen.

Halte einmal inne und singe innerlich das erste Kinderlied, dass dir einfällt. Richte dein Wahrnehmen nach innen und höre dir selbst beim inneren Singen zu.

Stimmst du zu, dass die Worte des Liedes nun verschiedene Tonhöhen haben? Du kannst ein tiefes ‹la› und ein hohes ‹la› denken. Wir Menschen können das Geräusch von zersplitterndem Glas denken, das Zwitschern der Vögel, das Starten des Motors. Kennst du es, dass jemand in Gedanken Worte zu dir spricht und du am Klang der inneren Stimme, an einem charakteristischen Ausdruck des Gesagten erkennst, wer der dir bekannte Mensch ist, mit dem du gerade in Gedanken sprichst? Habe kein Angst, all das ist natürliches Denken. Viele, die nun die Augen verdrehen, lauschen nicht wirklich ihrem gedanklichen Geschehen.

Stelle dir das Haus deiner Eltern vor. Schließe die Augen und stelle dir vor, dass du jetzt auf der Straße vor ihrem Haus stehst. Öffne nun die Augen. Kannst du das Haus deiner Eltern weiterhin innerlich sehen?

Gedankliche Bilder erscheinen auf der ‹inneren Leinwand›. Auch wenn die physischen Augen geschlossen sind oder es stockdunkel ist, kann der Mensch in inneren Bildern denken. Es ist nun möglich, sich ein inneres Bild «vor Augen zu halten», die Augen zu öffnen und nun beides zugleich zu sehen! Es ist eine Frage der Übung. Es ist möglich, das Haus der Eltern vor Augen zu haben und zugleich das zu sehen, was wirklich vor dir ist.

Falls du mir all diese Dinge nicht glaubst: Schicke achtsam und freudig Kinder auf Phantasiereise! Lasse sie auf dem Fahrrad ein Stück sicheren Weges durch die Stadt fahren. Sie können dir an jeder Ampel ihre Farbe sagen.

Bei einem Neugeborenen wächst das sprachliche Denken mit dem Erlernen der Sprache. Vermutlich denken wir schon seit Anbeginn in Bildern. Das Sehen von Bildern müssen wir im Außen nicht erst, wie das Sprechen, erlernen. Vermutlich denken Tiere wie wir Menschen, nur in ihrer eigenen Sprache, die scheinbar nicht so viele Wörter wie die unsrige enthält. Tschiep.

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veröffentlicht am 3.7.2016, letzte Änderung am 29.8.2016 um 19:30 Uhr

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jahnna – Buch der Menschen

Texte, Geschichten, Übungen zum Denken, Fühlen, Wollen und Spüren

Christoph Steinbach und Jaipur
412 Seiten, gebunden, mit 22 Zeichnungen des Verfassers
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