jahnna Online-Buch der Menschen

Was kein Denken ist

‹Denken› ist ein oftmals verwendetes Wort. Das Folgenden beruht auf persönlichem inneren Erleben und fußt vor allem auf zwei Erkenntnissen: Denken ist nur einer von zehn Bereichen des menschlichen Erlebens. Und es ist möglich, bewusst Stille im eigenen Denken und damit auch die Stille des eigenen Denkens zu erleben. Das in der Stille des Denkens Erlebte ist kein Denken.

Gelingt es dir, gedankliche Stille zu erleben? Je bewusster du die Gedanken in dir hörst und siehst, desto bewusster wird dir auch die Stille zwischen den Gedanken. Die Übung zum Denken hilft hierbei.

Hier ein Experiment zum Erleben eines Nicht-Denkens:

Nimm eine kleine Schale, 250 g Magerquark, frisches Leinöl, Edelkastanien-Honig vom Imker und zwei Esslöffel. Lasse den Magerquark (mit Loch im Boden) in die Schale fallen, gib einen Esslöffel Leinöl hinzu und fülle den zweiten Löffel etwa gestrichen mit Honig. Nimm in jede Hand einen Löffel und verrühre alles drei zu einer homogenen Menge. Schaue in der Stille deines Denkens bewusst zu, wie deine Arme mit den Löffeln in Händen dieses Werk vollbringen: Mal hält der eine Löffel die Schale auf dem Boden, sodass der andere tief umrühren kann. Mal streifen sich beide gegenseitig die Füllungen aus. All dieses Tun geschieht ohne Denken!

Die Hände tun es ‹von selbst›. Wissenschaftler messen nun Gehirntätigkeit. Diese geschieht auch in der Stille des Denkens. Die durch den Körper zur Steuerung der Drüsen, Organe und auch der Bewegungen des Körpers fließenden Nervenimpulse sind kein Denken. Glaubst du, dass ein Trommler jede Bewegung seiner Hände und Füße ‹denkt›? Eine Tänzerin, ein Basketball-Spieler, eine Malerin?

Wenn du auf der Straße gehst und sich dein Kopf nach einem Menschen wendet, hast du das in aller Regel zuvor nicht gedacht. Denken hat die Form von Worten und Bildern. Es ist ein inneres Gespräch. Das Wenden des Kopfes oder Greifen nach einem fallenden Glas ist viel zu schnell, um zuvor die Körperaktion in Worte zu fassen.

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