Ein Gedanke führt stets zum nächsten.
Tun-Tipp: Schließe deine Augen und denke an den ersten Gegenstand, der dir einfällt. Vermutlich siehst du ihn nun vor deinen geistigen Augen. Halte deine Aufmerksamkeit im Denken und warte einfach nur ab. Vielleicht siehst du jetzt das Geschäft, in dem du den Gegenstand erworben hast. Halte deine Aufmerksamkeit im Denken und warte einfach nur ab. Vielleicht siehst du jetzt noch andere Gegenstände, die es in diesem Laden zu kaufen gibt. Halte deine Aufmerksamkeit im Denken und lasse deinen Gedanken freien Lauf. Erinnere dich nach einer Weile, dass du gerade dein Denken untersuchst. Wohin haben dich deine Gedanken geführt?
Gedanken scheinen im Innern Verknüpfungen zu anderen Gedanken zu haben.
Tun-Tipp 2: Denke an den ersten Menschen, der der einfällt. Warte erneut zuhörend, was deinem Denken zu diesem Menschen einfällt.¹
Im Denken gibt es zusammenhängende Gebilde aus Einzelgedanken. Was sonst ist ein Vorhaben, ein Plan, ein Problem, eine Notwendigkeit, ein Anspruch, ein Umstand, ein Wissen? Zumeist jeder Gedanke hat eine Struktur um sich herum und diese ist eingebunden in das riesige Netz der anderen Gedanken. Der Verstand ist damit wie ein Baum: Er hat seine Wurzeln, seinen Stamm und Blätter. Alles in ihm ist verbunden, jeder Ast hat Verzweigungen gebildet und so gibt es einen Weg von jedem Gedanken zu jedem anderen.
Wie oft am Tag hast du einen neuen Gedanken?
Tun-Tipp 3: Siehe in die Augen eines Neugeborenen. Hast du den Eindruck, dass es bereits denkt?
Der Verstand scheint erst nach der Geburt Faser für Faser aus dem Boden zu wachsen.
Ein junger Baum wächst im Dschungel unter anderen auf. Noch hat er keine feste Rinde – jeder Eindruck gelangt unmittelbar in ihn, bewegt ihn und prägt sein Wachstum. Noch hat er keinen eigenen Raum und keine eigene Welt um sich herum erschaffen. Einschneidende Ereignisse können geschehen und ihn zwei oder mehr Stämme ausbilden lassen.
Wie jeder junge Baum möchte auch er ins Licht. Das Dach des Waldes ist hoch und dicht. Noch ist das Licht allein die Reflexion an den Blättern der umherstehenden Bäume. Es braucht Schicksal und Entschlossenheit, um wahrhaft groß zu werden. Viele vergessen ihre Sehnsucht und sterben immer wieder auf dem Weg dorthin.
Wirst du das Dach der Welt durchwachsen und eines Tages mit deinen höchsten Ästen den Himmel berühren? Wirst du den Wald als Ganzes sehen und dich selbst als einer von vielen?
Mancher Baum erkennst eines Tages sein Sein als die Natur selbst.
1: Viele haben innerlich dichte Strukturen um ihre Mitmenschen herum gebildet und nehmen sie so nach einigen Treffen gar nicht mehr unvoreingenommen wahr :-(
denken Gedankenformen Programme Konzepte
verstehen Gedankenquellen Was kein Denken ist Vortrag zum Denken Übung
veröffentlicht am 3.7.2016, letzte Änderung am 29.8.2016 um 19:30 Uhr
107 Geschichten der Buchhelden in ihrer magischen und zugleich realen Welt
Christoph Steinbach und Jaipur
412 Seiten, gebunden, mit 22 Zeichnungen des Verfassers
22,98 € versandkostenfrei in DE, +2,99 € für AT und CH