Wir hochzivilisierten Menschen sind voller Gedanken. Wir denken nahezu unentwegt. Ob wir sie bewusst hören oder nicht: Die Gedanken sind ein nicht enden wollender Strom.
Von daher ist es zu Beginn erschreckend, seine eigenen Gedanken zu hören. «Was ich so alles denke am Tag!» «So vieles ist voller Bewertung!» «Vieles Gedachte möchte ich so gar nicht denken!»
Wenn du es nicht denken möchtest: Woher kommen deine Gedanken?
Wer in einem Buch die zentrale Aussage eines geschätzten Autors liest, wird diese in der Folgezeit oftmals in sich wiederholen. Die von Eltern emotional betonten Aussagen sind tief im Verstand gespeichert und bilden die unteren Äste des eigenen Verstandesbaumes. Bei jedem Erleben sucht das Denken nach einem passenden, gespeicherten Muster und spricht dieses im Innern aus. Die erste Quelle der Gedanken ist der eigene Verstand.
Tun-Tipp: Stelle dir eine innere Frage, wie zum Beispiel: «Wer oder was ist Gott?» «Was weiß ich über den Nachbarn?» «Wie weit kann ich springen?» und höre die in dir gespeicherte Antwort.
Diese Gedanken bilden das eigene Gedankensystem. Es baut sich von Geburt an auf und kann zeitlebens verändert werden. Viele Menschen hören irgendwann auf, an ihm bauliche Veränderungen vorzunehmen und leben fortan in ihrer eingerichteten Innenwelt.
Wer aus seinem Denken herauszutreten vermag, kann seinem eigenen Verstand eine Frage stellen und feststellen, ob eine Antwort vorhanden ist oder nicht. Die im Gedankenbaum gespeicherten Antworten sind diejenigen, die sofort nach der Frage erscheinen.
Tun-Tipp 2: Finde eine Frage, die dir auf dem Herzen liegt, die für dich von Bedeutung ist, und stelle sie dir innerlich.
Dieses ist der Anbeginn zu entdecken, dass Gedanken auch aus anderen Quellen kommen können als nur aus dem eigenen Verstand. Manche Frage bleibt zunächst unbeantwortet. Und dann, einige Tage später, taucht sie plötzlich im Denken auf. So lange braucht kein Verstand zum Suchen, dieses geschieht im Alltag in Bruchteilen einer Sekunde. Der Gedanke muss dem Denken zugefallen sein!
Wer sich einem anderen Menschen unterstellt und einen Tag in ihrer oder seiner Nähe verbringt, findet nach eine Weile in sich Gedanken, die dem eigenen Verstand fremd sind und mehr der Art des Denkens der anderen Person entsprechen. Wer im inneren Gespräch geübt ist, kann sich im Geist mit einer Person oder einem Wesen verbinden und so unmittelbar Antworten hören, die zuvor nicht im eigenen Denken lagerten. Und es ist möglich, bisher Unverstandenes selbst zu erkennen.
Wer seine Gedanken dauerhaft in sich hört, kann immer leichter die wiederkehrenden von den unerwarteten unterscheiden.
Tun-Tipp 3: Erforsche dein Denken und finde heraus, ob du neue Wege in deinem Denken anlegen und alte Verknüpfungen verwerfen kannst.
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Konzepte verstehen Was kein Denken ist Vortrag zum Denken Übung
veröffentlicht am 7.4.2016, letzte Änderung am 14.7.2016 um 18:00 Uhr
Texte, Geschichten, Übungen zum Denken, Fühlen, Wollen und Spüren
Christoph Steinbach und Jaipur
412 Seiten, gebunden, mit 22 Zeichnungen des Verfassers
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